Über uns

Im Gründungsjahr 1954 wurde erstmals im Adlersaal ein närrisches Komitee für einen Preismaskenball ins Leben gerufen. Für diesen Preismaskenball wurde auch ein Richterkollegium gewählt, dem mindestens zwei auswärtige Personen angehören mussten, um die Objektivität zu wahren.

In diesem Komitee waren: Kurt Fachon, Eberhard Schäfer, Karl Hiegel, Arthur Oertel, Josef Scheer, Kurt Lutz, Karl Krieg, Robert Klem, Karl Klem, Erwin Klem und Otto Fischer. Die zum Teil, der Festlichkeit angemessen, etwas zu eng gewordenen Hochzeitsanzüge, verziert mit Silberstreifen und Elferratsmützen aus Papier, trugen.

Ebenfalls 1954 hat man in de Schusterwerkstatt von Hans Scheer in Marlen beraten und beschlossen, einen Zirkus zu organisieren mit Girls, Clowns, Tierdressuren, Pferdevorführungen und Gesangsgruppen. Lange wurde überlegt, welchen Namen man dem Zirkus geben sollte. So kam dann die Idee auf, den Ortsnamen Marlen einfach umzudrehen und den Zirkus nelraM zu nennen.

Dies war die Geburtsstunde der Narrhalla nelraM, einer Abteilung des Turn-u. Sportverein Marlen und vor allen Dingen auch die Geburtsstunde des Narrenrufes nelraM Helau. Ab Februar 1959 ging man dann vom Adlersaal in die neu erbauten Turn-u. Sporthalle. Bereits in den 60er Jahren fanden 12 Maskenbälle und zwei Prunksitzungen statt.

Die erste Fanfare wurde vom damaligen Komiteemitglied Eugen Hiegel in der Kampagne 1956 geblasen.

1958 hat er die erste Fanfarengemeinschaft organisiert, der neun Turner angehörten, unter der Leitung von Adolf Hummel und später unter der Stabsführung von Josef End.

Die erste Prinzengarde der Narrhalla wurde im Jahr 1959 aufgestellt, die Leitung oblag damals dem Elferrat und Frauenturnwart Otto Fischer.

Die Frauengarde wurde im Jahr 1961 unter Leitung von Elsa Kruß gegründet und wurde von ihr über 20 Jahre geleitet. Die Prinzen-u. Frauengarde sind durch ihre schwungvollen Marsch-u. Showtänze an den Prunksitzungen nicht mehr wegzudenken.
Mit ihren Tänzen bei befreundeten Narrengesellschaften sowie auch bei den Umzügen präsentieren sie die Narrhalla nach außen.

Im Jahre 1962 wurde unter Leitung von Ludwig Bittiger die Bürgerwehr ins Leben gerufen. Sie beteiligte sich wie alle Gruppen aktiv an den Prunksitzungen mit originellen und lustigen Einfällen.
Eine Bereicherung für jeden Umzug war früher wie heute die Kanone, mit der die Bürgerwehr die Umzüge durch Salutschüsse begleitet.

Neben all diesen Gruppen formatierten sich auch die Büttenredner, die sich bis heute aus eigenen Reihen etablieren. Ob in Reim, Prosa oder in Form von Sketchen und Gesangsgruppen, sind sie einer der Höhepunkte in den Prunksitzungen. Seit dem Jahr 1977 geben die Jung-Büttenredner ihr Debüt in der Bütt. Für viele war und ist es ein Sprungbrett zur Mitwirkung bei der großen Prunksitzung.

Es werden Freundschaften mit vielen Narrengesellschaften aus nah und fern geschlossen und gepflegt. Auch fremde Umzüge und Veranstaltungen werden besucht und mitgestaltet. Die Prunksitzungen der Narrhalla sind weit über die Region hinaus bekannt, zahlreiche Gäste aus naher und ferner Umgebung können jährlich begrüßt werden.

Im Jahr 1987 wurde anlässlich des 33-jährigen Jubiläums der Narrhalla eine Schallplatte mit den bekanntesten Fastnachtsschlagern aufgenommen.

1988 konnte der Narrenbrunnen in der Dorfmitte eingeweiht werden. Er besteht aus den einzelnen Figuren der verschiedenen Gruppen der Narrhalla (Elferrat, Prinzen-u. Frauengarde, Bürgerwehr, Fanfarenzug).

Im Jahre 1998, feierte die Narrhalla ihr 44-jähriges Bestehen. Hier wurde anlässlich ein Jubiläumsheft erstellt, in dem die ganze Entstehungsgeschichte in Text und Bild festgehalten wurde. In den Prunksitzungen konnten wir Mitglieder aus dem Gründungsjahr auf die Bühne holen und mit dem aktuellen Jahresorden auszeichnen.

Die große Rote Garde feierte das Debüt im Jahre 1998 in der Narrhalla nelraM. Bei uns wird schon die Vorarbeit für die große Prunksitzung gelegt. In unserem Training wird immer mit viel Spaß, Freude und Disziplin an unseren Tänzen gearbeitet. Unser erster großer Auftritt ist auf dem Empfang vor der Prunksitzung und im Anschluss auf der Erwachsenen Prunksitzung, auf der Kinder- und Jugendprunksitzung und auf dem Jugendtag des ONB. Mit ihren Gardetanz sind sie auch bei verschiedenen anderen Jugendnachmittage unterwegs.

Früh übt sich, und schon hatte die Narrhalla im Jahr 1999 18 Mädchen, die in der Großen Rote Garde tanzten. Die Jüngste ist gerade mal fünf Jahre alt. Aus der Mini-Garde entstanden die Tänzerinnen der Blauen Garde 1999.

2009 konnte die Narrhalla anlässlich des 55-jährigen Jubiläums mit einer weiteren fastnächtlichen Besonderheit überraschen. Wie zu Beginn im Jahre 1954 wurde das Motto Zirkus nelraM im Gesang, Tanz und in der Bütt gekonnt umgesetzt. Hier wurde eigens als Dekoration eine Zirkuskuppe für die Hallendecke konstruiert und eingebaut. Als Motiv für den Jahresorden wurde ein Clown gewählt. Ein Clown ist nicht nur eine Figur im Zirkusalltag, sondern eine Lebenseinstellung. Er ist wie ein Fastnachter, der die meisten Dinge des Lebens auch wenn sie manchmal zum Heulen sind mit einem lachenden Auge sieht.

Die Tanzmäuse wurden im Jahr 2010 ins Leben gerufen, um die Altersstrukturen bei unseren Garden nach Alter und Trainingsstand aufzuteilen. Und wir sind die jüngsten Tänzerinnen in unserem Verein. Im Training lernen wir die ersten Grundsätze des Gardetanz. Unsere Trainer begeistern uns schon in den frühen Jahren für den Tanz. Unsere Auftritte sind in nelraM immer am Fasnachtsdienstag auf unserer Kinderprunksitzung und auf dem großen Jugendtag des ONB.

Einen weiteren Meilenstein der Narrhalla konnten wir 2011 aus der Taufe heben. Ins Leben wurde eine Hästrägergruppe mit dem zweideutigen Namen „Hanfhechler“ gerufen. Man wollte mit der Gründung der Hästräger den närrischen Bogen vom rheinischen Karneval zur schwäbisch-alemannischen Fastnacht spannen. Der Name Hanfhechler hat einen historischen Hintergrund und bezieht sich in erster Linie auf den Hanf, der in unserer Region als wichtigstes Wirtschaftsgut angebaut und vermarktet wurde. Der zweite Name ist die Hechel oder das Hecheln. Die Hechel wurde als Werkzeug zum Säubern des Hanfs genutzt. Außerdem wurde in unserer Ortschaft, wenn man über Leute hinter ihrem Rücken schlecht redet das Wort „aushecheln“ benützt. Heute sind die Hanfhechler bei uns nicht mehr wegzudenken und ein fester Bestandteil der nelraMer Fastnacht.

Die zweite Altersstrukturierung kam mit der Gründung der Sternchen im Jahre 2012. In der Narrhalla nelraM wird sie auch die kleine rote Garde genannt. Bei den Sternchen wird es langsam ernst, denn wir arbeiten in unserem Training mit viel Spaß an unseren Gardeschritten, um bald in die großen Rote Garde zu kommen.

2013 konnten wir mit der Skulptur des Hanfhechlers im Narrenbrunnen das Ensemble der Narrhalla vervollständigen. Leider wurde uns diese schöne Figur im Jahre 2018 entwendet.

Zum 66 jährigen Jubiläum im Jahre 2020 wird unser fastnächtlicher Zirkus wieder in voller Pracht erstrahlen. Mit einer großen Kultnacht wollen wir dieses Ereignis gebührend feiern. Selbstverständlich können sich unsere Besucher im Jubiläumsjahr an der Kultnacht, 2 Prunksitzungen sowie unsere Kinderprunksitzung erfreuen.

In den Jahren 2021 und 2022 mussten wir dank der Corona Pandemie die normale Fasnacht im Dorf komplett zum Schutz unserer Mitglieder und unseren Gästen zum Teil einschränken oder absagen. Dennoch haben wir eine andere Fasnacht feiern können, wie zum Beispiel bei unseren Aktionen „Unser Dorf soll bunter werden“, Ausstellung der Narren Häs und Uniformen bei den Örtlichen Firmen, der Verkauf der NHN-Schlemmerkörbe oder unser Narrenneschd to Go in unserer Gemeinde.

Als wichtigste Aufgabe wird wie 1954 die Pflege und Erhaltung des Brauchtums und der Tradition gesehen. Sie steht auf festen Säulen im Vordergrund der Marlener Fastnacht.